Die besten Gründe für ein Praktikum
Ein Praktikum erfüllt die unterschiedlichsten Funktionen. Mal ist das Praktikum eine Zwischenlösung für eine Zeit, die überbrückt werden soll. Mal dient es der Information und Orientierung vor dem Studium oder in der Schule. Wenn der Berufswunsch bereits feststeht oder eben auch nicht, kann ein Praktikum entscheidungsfördernd sein. Praktika werden klassifiziert in freiwillige Praktika und Pflichtpraktika. Von Pflichtpraktika ist die Rede, wenn sie Teil des Studiums oder der Ausbildung sind. Die Art und Länge des Praktikums spielt auch eine Rolle bei der Entlohnung. Es gibt viele Gründe, die für ein Praktikum sprechen und positiv sind. Unschön ist, wenn ein Praktikumsangebot missbraucht wird, indem Praktikanten als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden. In den meisten Fällen erwarten Praktikanten mit dem Praktikum dem Berufsalltag etwas näher zu kommen. Pragmatisch ist mit dem Praktikum verbunden: Sich der Berufspraxis anzunähern. Einen Einblick in eine Welt zu bekommen, die noch Geheimnisse birgt. Erste Erfahrungen zu sammeln. Die eigenen Fähigkeiten kennenzulernen und auszuloten. Oft bietet ein Praktikum Chancen für den Berufseinstieg oder eine Festanstellung.
Die Ambitionen für ein Praktikum sind so vielfältig wie die Nützlichkeitserwägungen
Jugendliche haben noch Ideale, was die beruflichen Perspektiven betrifft. Ein Praktikum kann helfen, die berufliche Realität realistisch einzuschätzen. Nicht selten besteht die Erwartung, im Praktikum erste wichtige Kontakte knüpfen zu können. Und tatsächlich steigen die Chancen für den beruflichen Einstieg mit einem Praktikum erheblich. Im Zeitalter der Sozialen Medien dient ein Praktikum auch dazu, die Vernetzung mit Gleichgesinnten voranzutreiben, sei es privat und beruflich, national und international. Ein Praktikum bietet erste Verbindlichkeiten und ist dennoch ein temporär überschaubares Arbeitsverhältnis. Für all jene, die noch auf Entdeckungs- und Erkundungsreise sind oder sich noch nicht festlegen wollen, steht die Tür nach dem Praktikum hindernislos offen. Ein Praktikum kann Auslandsaufenthalte oder den Zugang zu sonst schwer zugänglichen Bereichen ermöglichen. Jedes seriöse Praktikum schließt mit einem Praktikumszeugnis ab und beinhaltet manchmal eine Empfehlung. Mit einem guten Praktikumszeugnis wird der Zugang zu Schule, Studium oder Arbeitsstelle erleichtert. Es ist der erste Nachweis über praktische Erfahrungen und Fähigkeiten.
Jedes Praktikum ist Testphase und Bewährungsprobe zugleich
Ob in der Schule oder im Studium, erlerntes Wissen und Theorien erhalten erst einen realistischen Wert, wenn sie in die Praxis umgesetzt werden können. Bei den Fachkompetenzen wird neudeutsch auch von Hard Skills gesprochen. Soft Skills sind persönliche, soziale und methodische Kompetenzen. Ein Praktikum eignet sich sehr gut dazu, Hard und Soft Skills zusammen zu bringen, damit zu experimentieren und erste Erfahrungen zu sammeln. Gerade in anspruchsvollen Berufen haben Arbeitgeber gern erste Einschätzungen über die Praxistauglichkeit ihrer Bewerber, wenn sie frisch von der Schule oder Universität kommen. Da kann ein Praktikumszeugnis sehr hilfreich sein, in die enge Auswahl zu kommen. Andererseits bietet das Praktikum dem künftigen Bewerber viel Spielraum eigene Fähigkeiten kennenzulernen und diese zu vervollkommnen. Gerade Praktikumsberichte verfestigen das praktisch Erlernte und fördern die fachliche und persönliche Weiterentwicklung. Für den Praktikanten besteht die Möglichkeit ohne Konsequenzen mit Stresssituationen umzugehen und eigene Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Insofern ist jedes Praktikum eine gute Vorbereitung und Voraussetzung für das Berufsleben. Und es hat den Vorteil in Bewerbungssituationen authentischer aufzutreten und zu überzeugen. Außerdem macht sich jedes qualifizierte Praktikum gut im Lebenslauf.
Praktika werden unterschieden in freiwillige Praktika und Pflichtpraktika
Diese Unterscheidung hat Auswirkungen auf die Form des Praktikums und auf die Entlohnung. Grundsätzlich wird von einem freiwilligen Praktikum gesprochen, wenn das Praktikum aufgrund freiwilliger Initiative erfolgte. Das ist der Fall, wenn noch während der Schulzeit oder des Studiums ein Praktikumsplatz zur Orientierung oder wegen erster beruflicher Erfahrungen gesucht wird. Die Entlohnung erfolgt meist nach persönlicher Vereinbarung. Sehr oft wird die Arbeit der Praktikanten nicht oder nicht ausreichend entlohnt. Der Nutzen für den Praktikanten wird über die Leistung gestellt. Nach drei Monaten haben die freiwilligen Praktikanten allerdings auch Anspruch auf den Mindestlohn nach dem neuen Mindestlohngesetz. Mittlerweile sind es 8,84 € die Stunde. Pflichtpraktika sind, wie der Name schon sagt, verpflichtend für bestimmte Ausbildungsgänge und Berufe. Diese Praktika werden vor, während oder nach der Ausbildung verpflichtend absolviert. Deren zeitliche Länge ist festgelegt und bestimmte Auflagen müssen je nach Ausbildungsanforderung erfüllt werden. Sie müssen nicht entlohnt werden, werden aber ebenfalls häufig ab einem viertel Jahr nach dem neuen Mindestlohngesetz entlohnt. Diese Regelung führt ab einer bestimmten Dauer dazu, dass der Mindestlohn auf das BAföG angerechnet wird.
Die Mindestlohnregelung hat für Praktikanten Vor- und Nachteile
Viele Praktikanten freuen sich über die Mindestlohnregelung, weil sie sich dadurch gewehrt schätzt fühlen. Teilweise können sie vom Mindestlohn recht gut leben und ziehen das Praktikum gern mal in die Länge. Die Mindestlohnregelung führt aber auch dazu, dass Unternehmen nicht mehr so viele Praktikanten einstellen. Besonders kleine Unternehmen fühlen sich finanziell von der Regelung oft überfordert. Das führt letztlich zum Mangel an Praktikumsplätzen, zum Nachteil der Anwärter. Der Trick ist, Praktikumsplätze nur noch bis zu drei Monaten anzubieten, dann bekommen die Praktikanten weniger oder bleiben gänzlich unbezahlt. Damit hätte sich nichts zu früheren Zeiten verbessert. Der Umstand beeinträchtigt oft den Lernerfolg und viele freie Praktikanten kommen nicht mehr in den Genuss, im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung zu übernehmen. Ein Manko, das sich negativ auf die Motivation auswirkt. Und das Praktikumszeugnis weist auch nicht mehr so viele Leistungen und praktische Erfahrungen auf. Die Lösung ist, aus der Not eine Tugend zu machen und das heißt, während des Praktikums sich um qualifizierte Aufgaben zu bemühen und besonders viel Eigeninitiative zu zeigen. Jeder, der es schafft, einen Praktikumsplatz zu ergattern, sollte sich glücklich schätzen und daraus das Beste machen. Denn nichts hilft Leerlaufzeiten besser zu überbrücken, als die Zeit sinnvoll zu nutzen und seine beruflichen Aussichten damit zu optimieren.
Werden die Praktikumsplätze in Deutschland rar, nach Auslandspraktika Ausschau halten
Viele Interessierte am Erasmus-Studium wissen nicht, dass auch Erasmus-Praktika gefördert werden. Genauso wie es ein attraktives Stipendium für Erasmus-Studenten an einer beliebten Universität im europäischen Raum gibt, stehen für Erasmus-Praktika Stipendien zur Verfügung. Die Fördersumme beträgt 262 € bis 368 € im Monat und es besteht keine Rückzahlungsverpflichtung. Das Praktikum ist, vergleichbar mit einem Auslandssemester, 6 Monate lang. Diese Praktika sind mit nicht mehr Umständen verbunden, als es um das Bemühen um ein Erasmus-Studium notwendig ist. Das Programm und die Regelungen sind so ausgereift, dass Antragstellung und Umsetzung ein Leichtes sind. Ein Grund dafür, dass die Erasmus-Angebote sehr beliebt sind und von vielen Studierenden in Anspruch genommen werden. Des Weiteren fallen für die Erasmus-Zeit keine Studiengebühren an der Heimatuni an. Das Erasmus-Praktikum hat ebenso viele Vorteile wie ein Erasmusstudium. Angefangen bei der Auslandserfahrung, über das Erwerben einer Sprache vor Ort, die kulturellen Bereicherungen und die vielen neuen Kontakte. Enthalten im Erasmus-Programm sind Entdeckungs- und Erkundungsreisen im Gastland. Der Perspektivwechsel gibt vielen Studenten einen neuen Kick und sie setzen ihr Studium im Heimatland motivierter fort. Die meisten Studenten und Praktikanten sprechen nach einem Erasmus-Einsatz von einer Zunahme an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Nicht zu unterschätzen, bei Bewerbungen kommen Auslandsaufenthalte immer gut an.
Wann bietet sich ein Praktikum generell an?
Nach einer anstrengenden Schulzeit oder einem kräftezehrendem Semester, möchten sich viele mit einer Reise oder entspannten Zeit belohnen. Das wäre aber auch genau die Zeit, wo ein Praktikum gut reinpasst. Denn wann sonst sollte Zeit für ein freiwilliges Praktikum sein. Für Studierende lassen sich Kompromisse finden, indem nicht die ganzen Semesterferien hindurch für ein Praktikum aufgewendet werden. Mehrere Einsätze an einem Praktikumsplatz lassen sich manchmal organisieren. Da ist Einfallsreichtum gefragt. Es sei denn, die Studierenden sind ohnehin mit Pflichtpraktika beschäftigt. Der Nachteil bei gestückelten Praktikumseinsätzen ist, dass die Mindestlohnregelung dann nicht greift. Für Studierende, die auf einen Studienplatz warten, ist zu einem Praktikum unbedingt zu raten. Sie verlieren keine Zeit und hin und wieder kann sich durch die Praktikumszeit sogar das Pflichtpraktikum verkürzen. Das hängt davon ab, wie hoch das Praktikum eingestuft werden kann. Dasselbe trifft auf Berufsausbildungen zu. Für den Studierenden oder Auszubildenden sind Praktika immer vorteilhaft. Häufig kommen sie mit der Praktikumserfahrung schneller ins Studium oder in die Ausbildung hinein. Sogenannte Vorpraktika führen auf jeden Fall zu einem leichteren Start in Ausbildung oder Beruf.
Fazit: Es gibt viele gute Gründe ein Praktikum zu machen. Auf den unterschiedlichsten Ebenen trägt ein Praktikum zur fachlichen und persönlichen Entwicklung bei. Praktika weisen auf praktische Kompetenzen und Eigeninitiative hin. In Lebensläufen und bei Bewerbungsgesprächen sorgen Praktika für Pluspunkte. Die eingeführte Mindestlohnregelung für Praktika über drei Monate schafft zusätzliche Anreize. Der Mindestlohn schafft finanzielle Unabhängigkeit. Praktikanten behaupten, davon gut leben zu können. Besonders attraktiv sind Praktika im Ausland. Die Erasmus-Praktika im europäischen Raum sind gut organisiert und geregelt. Außerdem müssen während der Zeit eines Erasmus-Praktikums an der Heimatuni keine Studiengebühren gezahlt werden und der Auslandsaufenthalt für ein Erasmuspraktikum wird attraktiv gefördert. Das Stipendium für ein Erasmus-Praktikum ist nicht erstattungspflichtig.