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Praktikumsdauer: Wie lange sollte ein Praktikum gehen?

Ein Praktikum stellt eine gute Möglichkeit dar, erste Berufserfahrung zu sammeln und in verschiedene Berufe reinzuschnuppern. Doch nicht die Anzahl an Praktika, sondern ihre Qualität mitsamt der Länge ist für viele Unternehmen entscheidend. Die optimale Dauer eines Praktikums lässt sich dennoch nur schwer beschränken, sodass die verschiedenen Praktikumsarten unterschiedliche Längen aufweisen.

Die große Frage nach der Dauer

Praktika werden aus verschiedenen Gründen durchgeführt. Manche Interessenten möchten erste Berufserfahrung sammeln und ihr theoretisches Fachwissen praktisch anwenden. Andere Personen wiederum erhoffen sich durch das Praktikum einen leichteren Einstieg in die Berufswelt oder eine Position in dem Unternehmen, in welchem das Praktikum absolviert wird. Wieder andere Praktikanten möchten mit den Praktika ihren Lebenslauf aufwerten und dadurch ihre Job- und Bewerbungschancen steigern. Doch sämtliche Gründe stehen hinter der großen Frage der Dauer. Egal, weshalb das Praktikum absolviert wird – die Dauer ist für viele Unternehmen letztendlich der entscheidende Faktor. Während eine hohe Anzahl an absolvierten Praktika für das Interesse des Bewerbers steht, achtet eine große Zahl an Unternehmen auf die Länge der durchgeführten Praktika. Für eine beachtliche Anzahl an Unternehmen entscheidet letztendlich eher die Dauer des Praktikums, da diese eine intensive Einarbeitung und Ausführung der Tätigkeit beschreibt.

Vergütung von Praktika

Die Vergütung bei Praktika stellt häufig ein großes Problem dar. In der Regel werden Praktika nicht vergütet. Dies bedeutet, der Praktikant arbeitet zwar im Unternehmen für den festgelegten Zeitraum, erhält für seine Tätigkeit allerdings keine Entlohnung. Aus diesem Grund absolvieren vor allem Schüler und Studenten Praktika im unterschiedlichen Ausmaß und verschiedener Länge, da diese meist eine finanzielle Unterstützung durch ihre Eltern erhalten. Auch die Möglichkeit, einen bestimmten Kredit in Anspruch zu nehmen, besteht vor allem für manche Studenten. Bei manchen Praktika wird eine Vergütung bei Praktikumsbeginn festgelegt. Die Vergütung fällt meist sehr gering aus, sodass die Praktikanten ihre Lebensalltagskosten nur mit dem Praktikumsgehalt nicht decken können. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Praktikanten für eine relativ kurze Dauer, welche sie im Unternehmen verbringen. Dadurch besitzt die Vergütung bei einer Vielzahl an Praktikanten einen großen Stellenwert in Bezug auf die Absolvierung der Praktika.

Praktikantin

Praktikantin ©iStockphoto/shironosov

Eigene Dauer frei bestimmen

Viele Unternehmen sehen Praktikanten immer noch als günstige Arbeitskraft anstatt fixe Angestellter an, wodurch sie gerne Personen für lang andauernde Praktika einstellen. Bereits bei der Bewerbung sollten sich Interessenten deshalb bewusst sein, dass das Traumpraktikum sich möglicherweise nicht für sie rentiert. Je länger das vor allem unbezahlte Praktikum in einer einzigen Firma dauert, desto unwahrscheinlicher ist es, dass der Praktikant enorm von ihm finanziell profitiert. Dies gilt selbstverständlich nicht für jedes Praktikum. Doch wird der Praktikant als Mädchen oder Junge für alles missbraucht, bringen ihm wochen- bis monatelange Praktika nahezu nichts. Aus diesem Grund sollten Praktikanten beim Bewerbungsgespräch die zeitlichen Modalitäten genau abklären und auf die exakte Dauer des Praktikums mitsamt Inhalt eingehen. Die Dauer des Praktikums sollte für beide Seiten so gestaltet werden, dass sowohl das Unternehmen wie der Praktikant von der Arbeitstätigkeit profitieren.

Verschiedene Arten von Praktika

Obwohl im Berufsalltag das Praktikum stets gleich ist, werden mehrere Arten von Praktika unterschieden. Neben dem Schulpraktikum existiert das Praktikum während des Studiums, das Pflichtpraktikum sowie das freiwillige Praktikum. Alle Praktikumsarten bis auf das freiwillige Praktikum können bzw. müssen verpflichtend absolviert werden, damit das Studium oder das Studium abgeschlossen werden kann. Pflichtpraktika können, müssen jedoch nicht entlohnt werden. Dasselbe gilt für das freiwillige Praktikum, welches die Interessenten aus eigenen Interessen durchführen. Als besondere Form des freiwilligen bzw. verpflichtenden Praktikums gilt das Volontariat. Beim Volontariat erhalten die Interessenten generell keine Entlohnung und besitzen ebenfalls keinen Anspruch auf diese. Volontariat und Standardpraktikum können flexible Längen aufweisen, wodurch vor dem Praktikumsbeginn die zeitliche Verfügbarkeit des Praktikanten und des Unternehmens aufeinander abgestimmt werden muss.

Die Länge eines Schulpraktikums

Schulpraktika werden während der Schulbildung absolviert. Je nach Schule können sie freiwillig oder verpflichtend durchgeführt werden. Praktika während der Schule fallen in der Regel relativ kurz aus, da sie sich meist auf die Ferienzeit beschränken. Ebenfalls ist es möglich, dass die Schule eine Kürzung der Schulzeit vornimmt, um den Schülern während der längeren Ferienzeiten mehrwöchige oder mehrmonatige Praktika zu ermöglichen. Durchschnittlich dauert ein Schulpraktikum zwischen zwei und vier Wochen, sodass sie vor allem während der Sommerferien absolviert werden können. Praktika außerhalb der Sommerferien und somit während der Schulzeit oder kürzerer Ferien lassen sich nur schwer finden, da Unternehmen Praktikanten bevorzugen, welche mindestens zwei Wochen und länger aktiv arbeiten.

Die Regelungen bezüglich Schulpraktikumszeiten unterscheiden sich je nach Bundesland in Deutschland. Praktika von Haupt- und Realschulen besitzen eine verpflichtende Länge von ungefähr zwei bis drei Wochen. Gymnasiasten hingegen müssen meist in der 12. Klasse ein Praktikum mit einer Dauer von vier Wochen absolvieren. Die tatsächliche Dauer für das Praktikum legt das Bundesland und die Schule fest. Schulpraktika sollen den Schülern erste Berufserfahrung bringen, wodurch sie meist nur richtungsweisend sind. Anders als freiwillige oder verpflichtende Praktika während des Studiums werden Schulpraktikanten häufiger aufgenommen. Eine Entlohnung für die Tätigkeit findet in der Regel jedoch nicht statt.

Die Länge eines Praktikums während des Studiums

Die Länge eines Studienpraktikums unterscheidet sich maßgeblich gegenüber jener eines Schulpraktikums. Da Studenten längere Ferienzeiten besitzen, können sie auch ihre Praktikumszeiten an diese anpassen. Folglich beginnt ein Praktikum während des Studiums bei einer Dauer von rund vier Wochen und kann eine Gesamtdauer von zwei bis drei Monaten erreichen. Der Großteil der Studenten absolviert Praktika während der Sommer- oder Semesterferien, sodass die Nachfrage an Praktikumsplätzen während dieser Zeit besonders hoch ist.

Ebenfalls ist es möglich, dass Praktika verpflichtend als Teil des Studiums absolviert werden müssen. Beinhaltet der Studiengang ein Pflichtpraktikum, werden die Studenten häufig während der Praktikumszeit vom Besuch der Lehrveranstaltungen an der Universität befreit. Ebenso können ganze Semester verpflichtend als Praktikumszeit veranlasst werden, sodass Praktika im Ausmaß von mehreren Monaten absolviert werden können. Pflichtpraktika während des Studiums können, müssen allerdings nicht entlohnt werden. Eventuelle Entlohnungen und die Praktikumszeiten müssen folglich bei der Praktikumssuche direkt mit dem Unternehmen abgeklärt werden.

Die Länge eines Pflichtpraktikums

Pflichtpraktika besitzen eine Mindestdauer bezüglich ihrer Länge, welche beispielsweise von der Schule, der Studiengangsleitung oder dem Ausbildungsinstitut vorgeschrieben wird. Verpflichtende Studien sind in der Regel Bestandteil bestimmter Studiengänge oder Ausbildungen, welche berufsbegleitend oder schulisch stattfinden. Bezüglich Länge besitzen sie zwar eine Untergrenze. Dennoch können die Praktikanten diese bei Bedarf und Möglichkeit überschreiten und das Praktikum eigenständig verlängern. Durchschnittlich dauert ein Pflichtpraktikum zwischen vier und sechs Monate. Während dieses Zeitraums können die Praktikanten für ihre Tätigkeit eine Entlohnung in festgelegter Höhe erhalten. Manche Pflichtpraktikanten werden allerdings für ihre Arbeit nicht entlohnt.

Pflichtpraktika müssen in der Regel in einem Unternehmen, welches inhaltlich zur Ausbildung oder zum Studium passt, durchgeführt werden. Beim Großteil der Ausbildungen erhalten die Praktikanten einen festgelegten Zeitraum, beispielsweise ein Semester oder eigene Ferien, in welchen sie ein Praktikum absolvieren müssen. Der Freistellungszeitraum beschränkt die tatsächliche Dauer des Praktikums ein. Kann bzw. muss das Praktikum länger durchgeführt werden, kann unter Umständen eine Freistellung vom Unterricht oder den Lehrveranstaltungen erfolgen.

Die Länge eines freiwilligen Praktikums

Freiwillige Praktika werden in der Regel nach der Schul- oder der Berufsausbildung oder nach dem Studium absolviert, wodurch sie an keine besonderen Zeitrahmen gebunden sind. Folglich können freiwillige Praktika zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten dauern. Durchschnittlich besitzen freiwillige Praktika eine Dauer von mindestens sechs Monaten. Häufig lassen sie sich bei Bedarf verlängern. Personen mit einem freiwilligen Praktikum nutzen die Praktikumszeit entweder als Überbrückung, bis sie eine feste Anstellung gefunden haben, oder als Berufsorientierungsmöglichkeit.

Bei freiwilligen Praktika werden vor allem das bezahlte Praktikum und das Volontariat unterschieden. Da beim Volontariat kein Entgelt ausbezahlt wird, bieten Unternehmen diese Form besonders häufig an. Muss das freiwillige Praktikum aber vergütet werden, muss dies noch vor Praktikumsbeginn genau geklärt werden. Die Höhe der Entlohnung fällt unterschiedlich aus, sodass sie nicht immer die Lebenskosten deckt.

Immer einen Praktikumsvertrag unterzeichnen

Damit bezüglich Dauer und Entlohnung am Ende des Praktikums keine bösen Überraschungen auf die Praktikanten warten, sollten sie immer auf einen Praktikumsvertrag bestehen. Im Praktikumsvertrag werden sämtliche grundsätzlichen Aspekte des Arbeitsverhältnisses festgehalten. Mit der Unterzeichnung verpflichten sich die Praktikanten und das Unternehmen, die Regelungen einzuhalten. Beinhaltet der Vertrag beispielsweise eine Entlohnung in festgelegter Höhe, muss der Praktikant diese auch erhalten. Unterschreibt der Praktikant hingegen einen Vertrag für ein Volontariat, besteht kein Anspruch auf eine Vergütung.

Neben der Gesamtdauer des Praktikums beinhaltet der Vertrag ebenfalls die Arbeitszeiten. Manche Verträge besitzen zugleich Klauseln bezüglich Urlaubstage. Vor allem bei Praktika mit einer Dauer von mindestens sechs Wochen sollten Praktikanten auf einen Vertrag bestehen, da er sie rechtlich absichert. Der Vertrag schützt den Praktikanten vor ungewünschten Wendungen wie etwa wesentlich längeren Arbeitszeiten oder einer massiven Verkürzung der gesamten Praktikumsdauer. Stellen Unternehmen keinen eigenen Praktikumsvertrag aus, können Interessenten diesen beispielsweise an ihrer Hochschule beziehen.

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