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Bewerbungsformen bei einem Praktikum

Bewerbungsformen bei einem Praktikum

Ein Praktikum bietet sowohl Unternehmern als auch Praktikanten die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen, um zu entscheiden, ob man auch in Zukunft zusammenarbeiten möchte. Ein erfolgreiches Praktikum ist in vielen Fällen also eine echte Chance für den Berufseinstieg und die Karriere. Im Rahmen der Berufsorientierung ist es zudem ein hilfreiches Mittel, vage Vorstellungen vom gewünschten Beruf in handfeste Erfahrungen zu verwandeln. Es gibt also eine Menge guter Gründe, genügend Zeit und Sorgfalt in eine einwandfreie Bewerbung für das Praktikum beim Wunscharbeitgeber zu investieren.

Doch gerade im Hinblick auf die Praktikantenbewerbung herrscht oft einiges an Unsicherheit: Auf welchen Wegen kann man sich überhaupt für eine Praktikumsstelle bewerben? Was gehört alles zu den Bewerbungsunterlagen? Und was unterscheidet die Bewerbung um ein Praktikum von der für einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle?

Der folgende Überblick fasst die Bewerbungsformen für ein Praktikum übersichtlich zusammen. Angesprochen werden die vier wichtigen Wege, auf denen ein potenzieller Praktikant mit dem gewünschten Unternehmen in Kontakt treten kann. Dies ist zum einen die klassische schriftliche Bewerbung, die in Zeiten von Multimedia und Mail nun häufig auch online abgegeben werden kann. Zum anderen geht es um die beiden Formen, mit denen man persönlich mit seinem Wunschunternehmen kommuniziert – sei es beim persönlichen Vorsprechen im Unternehmen oder am Telefon sowie im Bewerbergespräch im Rahmen einer Jobmesse.

Das Bewerbungsgespräch

Das Bewerbungsgespräch ©iStockphoto/AlexRaths

Die schriftliche Bewerbung

Bei dieser Bewerbungsart handelt es sich um die klassische Bewerbungsmappe, die seit vielen Jahren zum Standard gehört. Sie besteht aus dem – meist lose auf der Mappe aufliegenden – Anschreiben und dem eigentlichen Mappeninhalt. In der Regel bauen die Mappen auf dem gängigen A4-Format auf, in bestimmten, zum Beispiel künstlerischen Branchen sind jedoch auch Ausnahmen möglich, die die besondere Kreativität von Bewerbern unter Beweis stellen können.

Der Inhalt der Bewerbungsmappe eines Praktikanten unterschiedet sich natürlich von der eines berufserfahrenen Bewerbers. Zum einen kann jemand, der in einen Beruf oder ein Unternehmen hineinschnuppern möchte, in der Regel keine Arbeitszeugnisse aus Anstellungen vorweisen. (Ausnahme: Es handelt sich um einen Bewerber, der sich beruflich umorientieren möchte.) Als Nachweis von Kenntnissen und Fähigkeiten dienen hier deshalb in erster Linie die Noten aus aktuellen Schulzeugnissen sowie eventuell vorhandene Zeugnisse aus bereits absolvierten Praktika. Zum anderen wollen sich viele Unternehmen – ähnlich wie bei der Besetzung von Ausbildungsstellen – auch von der Motivation und der sorgfältigen Arbeitsweise eines möglichen Praktikanten überzeugen. Dies kann zum Beispiel in einem Motivationsschreiben erfolgen, das durchaus auch einmal handschriftlich gefordert sein kann.

Darüber hinaus wollen viele Firmen auch den Menschen kennenlernen, der sich für ihre Firma interessiert. Vor allem bei jungen Bewerbern um eine Praktikantenstelle macht es deshalb Sinn, konkrete Angaben über Hobbys zu machen sowie eventuelles soziales Engagement sowie Auslandsaufenthalte zu erwähnen und natürlich auch zu belegen.

Ganz wichtig: Gerade wenn es um die Berufsorientierung oder die Wahl des Unternehmens für ein Praktikum geht, wollen die Unternehmen sehen, dass sich der Bewerber Gedanken gemacht hat: Im Anschreiben (beziehungsweise einem verlangten Motivationsschreiben) sollte er deshalb ganz genau schildern, warum er sich für den bestimmten Beruf beziehungsweise die Branche interessiert und aus welchen Gründen er sein Praktikum ausgerechnet in diesem einen Unternehmen absolvieren möchte.

Generell gilt also: Eine individuelle Bewerbung, die sich mit Beruf und Unternehmen konkret auseinandergesetzt hat, hat oft deutlich bessere Chancen als ein häufig als lieblos empfundenes Standardschreiben. Das gilt grundsätzlich natürlich auch für alle anderen Formen der Bewerbung für ein Praktikum, einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle.

Die Bewerbung online

In den Zeiten der Multimedia ist diese Form der Bewerbung immer mehr auf dem Vormarsch. Besonders bei den jungen, meist sehr medienaffinen Leuten ist sie sehr beliebt und auch die Betriebe nutzen immer öfter die Vorteile, die ihnen der virtuelle Schriftverkehr mit den Bewerbern bietet.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, mit denen sich zukünftige Praktikanten mithilfe des PCs bei ihrer Wunschfirma erfolgreich ins Gespräch bringen können – die Bewerbung per E-Mail oder die Bewerbung über die Nutzung von speziellen Formularen, die von den einzelnen Firmen online zur Verfügung gestellt werden.

Die klassische E-Mail-Bewerbung wird heutzutage von vielen Unternehmen in der Ausschreibung von Praktikums- aber auch von Arbeitsstellen verlangt. Der Grund liegt im schnellen Austausch und dem enormen Sparpotenzial im Vergleich zu dem Schriftwechsel auf dem Postweg. Der Bereich der E-Mail, in dem man normalerweise sein Anliegen schreibt, wird mit dem Text des Anschreibens gefüllt. Auch hier gilt: Eine persönliche und auf das jeweilige Unternehmen beziehungsweise auf die angestrebten Tätigkeiten während des Praktikums bezogene Textgestaltung macht einen wesentlich besseren Eindruck als eine Standardmail, die an beliebig viele Betriebe versandt werden kann.

Wichtig: Auch die E-Mail-Adresse des Bewerbers ist entscheidend für den ersten Eindruck: vorname.nachname@provider.de wirkt deutlich seriöser als die Adressen von „Süße21“ oder „Magic.Flight“. Zudem sollte die Bewerbungsmail auch in der Betreffzeile aussagekräftig sein, sodass die Nachricht rasch zum entsprechenden Mitarbeiter weitergeleitet werden kann.

Der Anhang der E-Mail wird mit allem gefüllt, was man als Bewerber ansonsten in die klassische Mappe packen würde: Lebenslauf, Foto, Schulzeugnisse, Bescheinigungen über ehrenamtliches Engagement, Sprachkenntnisse und eventuelle Auslandsaufenthalte sind hier zu finden. Wichtig ist es, sich hier ganz genau durchzulesen, was in der Ausschreibung für eine Praktikumsstelle steht. So schreiben viele Firmen explizit das gewünschte Format – meist ein PDF – und die maximale Dateigröße vor. Zudem wünschen sich viele Betriebe, dass alle Dokumente in einer einzige Datei eingescannt werden. An alle diese Vorgaben sollte man sich zwingend halten – bei einer Vielzahl von Bewerbern spielt nämlich auch das Einhalten formaler Anforderungen eine große Rolle bei der Auswahl!

Die mündliche Bewerbung

Wenn es um Jobs für Berufserfahrene geht, kommt sie eher selten vor, bei Praktikantenbewerbungen ist sie jedoch durchaus möglich – die Rede ist von der mündlichen Bewerbung um einen Praktikantenplatz. Auch hier sind zwei Varianten denkbar: der Anruf beim Chef oder in der Personalabteilung einer Firma oder das sogar das persönliche Vorsprechen.

Das persönliche Erscheinen in einem Unternehmen ist in jedem Fall mit Vorsicht zu genießen. Wer bei seinem Wunschbetrieb einfach auf der Matte steht, kann sich durch dieses spontane Handeln ganz schnell ins Aus katapultieren. Dennoch gibt es Fälle, in denen das persönliche Erscheinen denkbar und durchaus auch erfolgversprechend ist. Zum einen gilt das, wenn man den Inhaber des Betriebs gut kennt und abschätzen kann, dass er bei einem Besuch nicht verärgert sein wird. Zum anderen kann man bei einem möglichen Praktikumsplatz auch vorbeischauen, wenn der Inhaber den Eltern, dem Lehrer oder einer anderen bekannten Person schon angedeutet hat, dass das möglich und gern gesehen ist. Vor allem kleinere Handwerksbetriebe, die vielleicht keine Zeit für Stellenanzeigen oder Schriftverkehr haben, freuen sich über den interessierten Besuch.

Generell gilt bei persönlichem Vorsprechen: Sich ganz kurz als Interessent für ein Praktikum vorstellen und nachfragen, ob Zeit für ein kurzes Gespräch ist. Wenn das nicht der Fall ist, aber der Arbeitgeber grundsätzlich Interesse an einem Praktikanten signalisiert, kann man eventuell versuchen, gleich einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Generell ist es immer gut, zumindest eine Kurzbewerbung dabeizuhaben, die dem Chef oder Personalmitarbeiter geben kann.

Telefonische Bewerbungen wirken oft weniger aufdringlich. Hier ist es wichtig, erst einmal den richtigen Ansprechpartner herauszufinden. Die Vorstellung sollte kurz und prägnant erfolgen und rasch zur Frage überleiten, ob es möglich ist, in diesem Unternehmen ein Praktikum zu absolvieren. Falls ja, gibt es zwei Wege, den Kontakt weiterzuführen: Entweder vereinbart man gleich ein Vorstellungsgespräch oder die Firma bittet um Zusendung der gewünschten Bewerbungsunterlagen. Hier ist es wichtig, den Namen des Gesprächspartners aus dem Telefonat zu nennen und sich auf das Gespräch zu beziehen.

Bewerbung im Rahmen einer Jobmesse

Immer mehr Unternehmen rekrutieren ihre Mitarbeiter auf Messen. Diese sind entweder vom Azubi bis zum Berufserfahrenen für alle Interessenten offen, können aber auch ganz gezielt den Praktikantennachwuchs ansprechen. Die Messen bieten einem zukünftigen Praktikanten (und natürlich auch den Firmen) den entscheidenden Vorteil, an einem Tag gleich mehrere Gesprächspartner zu haben. Zudem präsentieren die Betriebe sich und ihre Produkte oder Dienstleistungen ausführlich, sodass alle, die in eine Branche einsteigen oder sich beruflich umorientieren möchten, wichtige Informationen sammeln können. Oft sind an den Ständen der Unternehmen auch Auszubildende vertreten, die über den Arbeitgeber und die Tätigkeiten aus Azubi-Sicht berichten können.

Bei den Gesprächen mit den Personalmitarbeitern der potenziellen Arbeitgeber sollte man auf eine saubere, zur Branche passende Kleidung und ein höfliches Auftreten achten. Wichtig ist es in solchen Gesprächen, einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen und das Gegenüber zu überzeugen, dass man an der Firma beziehungsweise dem Berufsbild ein echtes Interesse hat. Man kann zum Beispiel in die Unterhaltung einfließen lassen, was man über die Firma weiß oder interessiert Fragen stellen.

Es ist sinnvoll, bei einer Jobmesse immer gleich Bewerbungsunterlagen mit sich zu führen. Oft werden Bewerber um einen Praktikumsplatz auch gebeten, ein vorbereitetes Formular auszufüllen. Wenn vereinbart wird, dass ein Kandidat seine Bewerbung per E-Mail oder auf dem Postweg schickt, ist es wichtig, sich dann auf den korrekten Ansprechpartner zu beziehen.

Achtung: Für manche Jobmessen oder Teile davon wie Seminare oder Vorträge muss man sich anmelden. Hier müssen alle Formalitäten und natürlich auch der festgesetzte Anmeldeschluss beachtet werden.

Individuell ist gefragt!

Welchen Weg einer Praktikumsbewerbung man auch wählt – oft haben diejenigen Bewerber gute Chancen, die sich – im positiven Sinne – aus einer möglichen Bewerberflut herausheben. Das kann eine gelungene Arbeitsprobe in einer Bewerbungsmappe für ein Praktikum in einem kreativen Beruf sein oder ein besonders sympathischer Eindruck bei einem persönlichem Gespräch im Unternehmen oder auf der Messe. Es gilt, sich nicht nur mit seinem Interesse an Beruf und Betrieb, sondern auch in seiner Persönlichkeit zu zeigen – warum? Die Antwort ist ganz einfach: Wenn ein Unternehmen einen Praktikanten einstellt, will es in der Regel nicht nur einen Beitrag zur beruflichen Orientierung von Schülern, Schul- oder Universitätsabsolventen oder eventuellen Berufsumsteigern leisten. Es geht natürlich auch darum, neue und vor allem geeignete Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu finden. Und hier haben Praktikanten, die von der Bewerbung bis zum letzten Praktikumstag positiv aufgefallen sind, ihren Mitbewerbern gegenüber häufig die besseren Karten.

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