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Der Praktikumsbericht

Der folgende Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Praktikumsbericht. Im Zuge eines Studiums oder fortbildenden Lehrgangs ist es heute fast überall üblich, dass Schüler und Studenten für ihr Ausbildungsfeld relevante Pflichtpraktika absolvieren. Dazu gehört auch das Verfassen eines Praktikumsberichtes, der von den Ausbildungsstellen beziehungsweise dem Praktikumsbetreuer auf der Uni oder Fachhochschule verlangt wird. Der Praktikumsbericht dient in erster Linie der Dokumentation aller Erfahrungen, die der Praktikant im Zuge dieser beruflichen Praxis gemacht hat. Dabei werden alle Tätigkeiten aufgezeichnet, die der Auszubildende in der Zeit des Praktikums ausgeführt hat. Im Prozess des Verfassens eines Praktikumsberichtes kann der Praktikant seine Erfahrungen reflektieren, das heißt für sich selbst im Nachhinein als positiv oder negativ bewerten und verarbeiten.

In diesem Zusammenhang ist der Praktikumsbericht nicht nur eine Beschreibung bestimmter Tätigkeitsfelder, sondern auch eine wissenschaftliche Arbeit, die einen Zusammenhang zwischen den theoretischen Ansätzen der Ausbildung und der praktischen Umsetzung herstellen soll. Dadurch beweisen Schüler und Studenten, dass sie ihre beruflichen Erfahrungen selbstständig und im Kontext zu ihrem Fachstudium analysieren können. Die schriftlichen Aufzeichnungen des Praktikumsberichtes dienen jedoch vor allem dem Praktikanten selbst, sich später die einzelnen Arbeiten und Erfahrungen der Berufspraxis in Erinnerung zu rufen. Dies kann äußerst wertvoll sein, um im Zuge von zukünftigen Bewerbungen fundierte Argumente für die eigene berufliche Qualifikation vorbringen zu können. Andererseits wird durch die Beschreibungen der Tätigkeitsfelder auch der Praktikumsgeber bis zu einem gewissen Grad kontrolliert. Werden Praktikanten im Zuge einer solchen Berufserfahrung nämlich nur mit Kaffeekochen, Kopieren oder Kuvertieren beschäftigt und legen dies in ihren Berichten offen, muss der Arbeitgeber auf lange Frist mit Konsequenzen rechnen und wird keine Praktika mehr vergeben dürfen.

Voraussetzungen für einen fundierten Praktikumsbericht

Der Praktikumsbericht ist kein nüchterner Bericht im eigentlichen Sinne, der nur die Aufzählung von einzelnen Fakten beinhaltet. Die schriftlichen Aufzeichnungen, die der Praktikant nach Abschluss seiner Berufserfahrung zusammenträgt, sollten für den Leser eine runde narrative Struktur ergeben und von einer lebendigen Auseinandersetzung des Praktikanten mit seinen Erfahrungen zeugen. Lehrer und Dozenten, die Praktikumsberichte lesen und beurteilen, sind in der Regel mit dieser Materie vertraut und verlangen gut formulierte schriftliche Arbeiten, die das Thema auf seriöse und umfassende Weise behandeln. Eine gehobene, fehlerfreie Sprache und eigene, nicht von anderen Quellen abgeschriebene Formulierungen sind ebenso wichtig wie ein leicht nachvollziehbares Erzählkonzept. Daher sollte sich ein Praktikumsbericht immer aus einer prägnanten Einleitung, einem Hauptteil, der alle wesentlichen Informationen zum Praktikum enthält, und einem schlüssigen Fazit zusammensetzen. Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, eine Kopie der Praktikumsbescheinigung und gegebenenfalls ein Anhang ergänzen die Arbeit. Bei diesen Elementen handelt es sich nur um generelle Richtlinien, denn der Praktikumsbetreuer oder Dozent wird die genauen Anforderungen an Struktur, Inhalt und Aufbau des Praktikumsberichtes in Absprache mit dem Studenten im Vorfeld klären.

Praktikumsbericht

Praktikumsbericht ©iStockphoto/shironosov

Die Einleitung dient der generellen Erläuterung der jeweiligen beruflichen Anstellung und beinhaltet eine Beschreibung der subjektiven Beweggründe für die Wahl eines bestimmten Arbeitgebers sowie die persönlichen Erwartungen des Studenten vor Beginn des Praktikums. Der Hauptteil besteht aus detaillierten Beschreibungen der Tätigkeitsfelder und der Aufgaben, die täglich zu erfüllen waren. Mehr Informationen finden Sie auch auf www.praktikumsbericht.net.
Um hinterher einen klar verständlichen, strukturierten und genauen Bericht verfassen zu können, sollte der Praktikant schon vor dem Antritt des Praktikums aufschreiben, welche Erwartungen er in das Unternehmen, die einschlägige Berufserfahrung und den Lernprozess im Hinblick auf seine Ausbildung und weitere Karriere setzte. Während der beruflichen Tätigkeit täglich Notizen zu machen, kann hinterher das Verfassen des detaillierten Berichtes erheblich erleichtern, denn dadurch bleiben alle relevanten Aspekte leichter im Gedächtnis und können später problemlos und vor allem schlüssig formuliert werden.

Die Einleitung eines Praktikumsberichtes

Eine Einleitung soll dem Leser immer vermitteln, welche inhaltlichen Ziele der Verfasser einer Arbeit verfolgt und einen verständlichen Überblick über die Problemstellung und die Struktur des nachfolgenden Textes darstellen. Im Falle des Praktikumsberichtes sollte die Einleitung zunächst neben der Praktikumsdauer alle relevanten Angaben über den Arbeit- beziehungsweise Praktikumsgeber beinhalten, damit sich der Leser ein Bild der betreffenden Institution oder des Unternehmens machen kann. Die Einleitung sollte daher die jeweilige Branche anführen und den Namen des Betriebes sowie Angaben über dessen Standort, Größe, Mitarbeiterzahl und die Abteilung, in der das Praktikum absolviert wurde, beinhalten. Ein eingefügtes Organigramm des Unternehmens oder die Anführung der wichtigsten Daten aus der Firmengeschichte bietet dem Leser zusätzlich fundierte Informationen und zeugt vom Interesse und von der wissenschaftlichen Kompetenz des Verfassers. Es empfiehlt sich, diese Informationen schon während des Praktikums zusammenzutragen, denn Kollegen und Vorgesetzte werden dabei sicher gerne behilflich sein. Auch auf der Homepage des Unternehmens sind oft wertvolle Angaben über dessen Geschichte und Organisation zu finden, sollten allerdings nie Wort für Wort übernommen werden.
Eine kurze und prägnante Beschreibung über das Berufsfeld, die Arbeitszeiten sowie die Aufgaben, die der Praktikant zu erfüllen hatte, geben einen guten Überblick über die im Hauptteil folgenden Beschreibungen. Ebenso sinnvoll ist es, in der Einleitung die Art der Kontaktaufnahme zwischen Praktikant und Praktikumsgeber zu skizzieren. Dabei sollte beschrieben werden, wie die Bewerbung verlief und wie viele Gespräche im Vorfeld stattfanden. Ein wichtiger Punkt ist zudem, die eigenen Beweggründe für die Wahl einer bestimmten Institution zu erläutern. Die Fragen, ob die persönlichen Erwartungen des Praktikanten im Zuge der Tätigkeit erfüllt wurden und er einen Einblick in die jeweilige Branche erhielt, sollten in der Einleitung auf jeden Fall gestellt werden. Dadurch wird das Interesse des Lesers an den konkreten Angaben des Hauptteils geweckt sowie ein direkter narrativer Bezug zum abschließenden Fazit hergestellt.

Der Hauptteil – Protokoll der Tätigkeit

Als zentraler Abschnitt des Praktikumsberichtes beinhaltet der Hauptteil in erster Linie eine detaillierte Auflistung und Beschreibung des Tätigkeitsfeldes und des Praktikumsablaufes. Dabei soll es nicht nur um eine Auflistung aller Aufgaben und den zeitlichen Ablauf des Praktikums gehen, sondern auch um eine ehrliche und fundierte Auseinandersetzung mit der zu beschreibenden Berufspraxis. Zunächst sollten im Hauptteil die Art der Tätigkeit und die einzelnen Aufgaben erwähnt werden. Dabei wird geklärt, ob das Praktikum eine Hospitanz war oder das Erfüllen qualifizierter, projektbezogener Aufgaben beinhaltete und wenn ja, ob es sich dabei um Recherche-, Plan- oder Organisationsarbeiten handelte. Um dem Leser und Praktikumsbetreuer einen genauen Überblick zu ermöglichen, sollte im Hauptteil eine Auflistung des typischen täglichen Arbeitsalltags nach Uhrzeiten aufgeführt werden. Wenn innerhalb der Praktikumsdauer die Abteilung gewechselt wurde, ist dies ebenso zu erwähnen wie die entsprechenden Gründe dafür.
Wird der Praktikumsbericht im Zuge einer akademischen Ausbildung verfasst, besteht die eigentliche Leistung des Studenten darin, im Rahmen einer wissenschaftlichen Argumentation die beschriebene Berufspraxis nachträglich zu analysieren. Dabei können verschiedene Fragestellungen formuliert werden, die eine detaillierte Reflexion des Theorie-Praxis-Bezuges ermöglichen. Als zentralen Aspekt einer solchen Untersuchung sollte der Verfasser der Frage nachgehen, ob er die im Zuge seiner bisherigen Ausbildung erworbenen Fähigkeiten in dieser Berufspraxis umsetzen oder einbringen konnte oder ob sich wegen fehlender Fachkenntnisse Schwierigkeiten im Arbeitsalltag ergaben. Für eine solche Analyse können sowohl Fachwissen, als auch soziale Kompetenzen oder methodisches Arbeiten relevant sein. Auch unter pädagogischen Aspekten lässt sich ein Praktikum beurteilen. Dabei können der Umgang der Mitarbeiter miteinander und die Fähigkeit zur Teamarbeit genauer unter die Lupe genommen werden. Wichtig ist, in diesem Zusammenhang auch zu erwähnen, wie man als Praktikant behandelt und wie weit in Entscheidungen, Projektentwicklung, Meetings, Kommunikation mit Kunden etc. miteinbezogen wurde. Der Praktikant kann in Hinblick auf seine eigenen Beobachtungen und Untersuchungen beschreiben, wie Konfliktsituationen oder besondere Herausforderungen im Betrieb gelöst wurden und worin die Ursache für Probleme im Arbeitsablauf bestanden.

Das Fazit: Ein schlüssiges Resümee

Im Schlussteil sollte der Verfasser ein Resümee ziehen, das vor allem der Frage nachgeht, ob sich seine Erwartungen, die in der Einleitung erläutert wurden, im Zuge der Berufspraxis erfüllt haben. Dabei können sowohl das Betriebsklima, die Betreuung durch den Arbeitgeber, die fachliche Herausforderung sowie das Erlernen neuer Kompetenzen analysiert werden. Eine mögliche negative Bewertung sollte auf einer sachlichen und objektiven Kritik basieren und kann durch Verbesserungsvorschläge untermauert werden. Nicht nur im Hinblick auf die Ausbildung und die Anwendbarkeit des theoretischen Wissens sollte im Fazit eingegangen werden. Den Leser und Praktikumsbetreuer wird auch interessieren, ob die Berufspraxis eine weitere berufliche Orientierung beeinflusst hat oder sich diese als kaum relevant herausgestellt hat. Abschließend sollte erwähnt werden, ob sich durch diese Tätigkeit für die Zukunft eine weitere Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ergeben hat oder man als Praktikant möglicherweise neue berufliche Kontakte schließen konnte. Wenn man den Arbeitgeber anderen Studenten weiterempfehlen kann, sollte man dies ebenfalls anführen und ausführlich begründen.

Die äußere Form eines umfassenden Praktikumsberichtes

Die oben genannten Abschnitte ergeben in der Regel einen Umfang von etwa sechs bis zehn Seiten und sollten als Fließtext im Wordformat formuliert werden. Neben den drei Elementen Einleitung – Hauptteil – Fazit sind auch noch weitere Bestandteile für die Gestaltung eines seriösen und überzeugenden Praktikumsberichtes ausschlaggebend. Ein Deckblatt sorgt für ein runde Optik und vermittelt dem Leser den genauen Inhalt der vorliegenden Arbeit. Auf dem Deckblatt sollten der Praktikumstitel, das Unternehmen und der Zeitraum sowie der Name des Verfassers, seine E-Mail-Adresse und Matrikelnummer vermerkt sein. Auch die Kontaktdaten des Praktikumsgebers sollten auf dem Deckblatt aufscheinen. Im Anhang können vertiefende Informationen in Form von Broschüren des Unternehmens, Arbeitsproben oder Bildmaterial, das Arbeitsabläufe oder die Ergebnisse von Projekten dokumentiert, enthalten sein. Wichtig ist dabei allerdings, nicht die Rechte der Institution zu verletzen und Informationen nur in Absprache mit dem Vorgesetzten zu veröffentlichen. Es ist auch möglich, den Fließtext mit Bildmaterial aufzulockern, wenn es thematisch passt und der Betreuer es erlaubt. Nach Fertigstellung der Arbeit wird direkt vor der Einleitung eine Seite eingefügt, die das Inhaltsverzeichnis beinhaltet. Dies erleichtert dem Leser die Orientierung und zeugt von professioneller Struktur sowie planmäßiger Arbeit.

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