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Inhalte eines Praktikumsberichts

Wenn nach der Absolvierung eines Praktikums ein Bericht zu verfassen ist, sind die im folgenden beschriebenen Bestandteile für die Inhalte eines Praktikumsberichts eine gute inhaltliche Orientierungshilfe. Da die einzelnen Vorstellungen jedoch variieren, kann es nicht schaden, mit der prüfenden Stelle (Lehrer, Professor, Dozent) Rücksprache zu halten. So kann sichergestellt werden, dass nichts Wichtiges vergessen und nichts als überflüssig Angesehenes ausgeführt wird. Auch die erwartete Formatierung (Zeichengröße, Schriftart, Zeilenabstand) sollte im Vorhinein geklärt werden.
Unbedingt empfehlenswert ist es, vor dem Verfassen des Berichts mit den Praktikumsbetreuern im Betrieb zu sprechen. Der Praktikant sollte erfragen, welche Informationen preisgegeben werden können und was eventuell unter das Betriebsgeheimnis fällt.

Formales und Struktur des Praktikumsberichts

Selbstverständlich sollte auch aus der Form des Berichts ersichtlich werden, dass der Praktikant an seinem Erlebnis Freude hatte und den Bericht gerne schreibt. Dies wird durch einen auch äußerlich ansprechenden und gut strukturierten Bericht ersichtlich. Ein Deckblatt, ein ausführliches Inhaltsverzeichnis sowie eine Aufzählung der Anhänge sind daher wichtig. Auf dem Deckblatt sollte der Titel des Praktikumsberichts inklusive Namen des Betriebs, sowie Name und Anschrift des Praktikanten stehen.
Die inhaltliche Struktur eines Praktikumsberichts sollte logisch und schlüssig aufgebaut sein. So ist es zum Beispiel nicht ratsam, mit der ausführlichen Beschreibung eines einzelnen Arbeitsganges zu beginnen oder die Vorstellung des Betriebs an das Ende des Berichts rutschen zu lassen. Die grobe Einteilung könnte lauten: 1. Einleitung 2. Hauptteil 3. Endteil (Fazit). Diese Abschnitte können wiederum in sinnvolle Kapitel untergliedert werden, was sich besonders für den Hauptteil anbietet.

Die Einleitung des Praktikumsberichts

Als Einstieg eignet sich eine kurze Darstellung des Betriebs: Name, Gründer, Gründungsjahr, Geschichte, Entwicklung, Art des Betriebs, besondere Merkmale usw. Eine Darstellung der eigenen Motivation („Warum dieses Berufsbild“ und „Warum gerade dieser Betrieb“) ist für den Lehrer oder Dozenten ebenfalls interessant. Die Kontaktaufnahme und die Reaktionen beim Unternehmen auf die Anfrage nach einem Praktikumsplatz können auch mit aufgenommen werden. Dann kann der „Bewerbungsablauf“ geschildert werden, vom ersten Vorsprechen bis zur Zusage.

Inhalte eines Praktikumsberichts

Inhalte eines Praktikumsberichts ©iStockphoto/Goodluz

Die verschiedenen Kapitel des Hauptteils – Der erste Tag

Auch wenn nicht jeder Tag minutiös nacherzählt werden muss – die Schilderung des besonderen ersten Tages darf ruhig etwas ausführlicher sein. Auch im weiteren Verlauf kann ein Praktikant von täglichen, wenigstens stichpunktartigen Notizen nur profitieren. Die Gefahr, eine interessante Begebenheit oder Überlegung zu vergessen, ist sonst zu groß. Diese Technik führt außerdem dazu, sich Erlerntes schneller im Gedächtnis zu behalten sowie herauszufinden, ob es noch Unklarheiten gibt. Dies kann dem Praktikanten während seines Aufenthalts im Betrieb von Nutzen sein.

Die Abteilungen

In einem größeren Betrieb können die verschiedenen Abteilungen, besonders diejenigen, mit denen der Praktikant mindestens einmal direkt zu tun hatte, erwähnt und beschrieben werden. Einen Einblick in „das größere Ganze“ erhalten zu haben, hebt den Erfolg des Praktikums als authentischen Einblick in die Berufswelt hervor.

Der Betreuer

Meist gibt es einen oder mehrere konkrete Ansprechpartner für den Praktikanten. Die wichtigste dieser Personen darf etwas näher beschrieben werden, besonders dann, wenn sie eine Stelle besetzt, die für den Praktikanten einen Wunschberuf darstellt.

Das Berufsbild

Hier kann die Stelle, die der Praktikant während seines Aufenthalts im Unternehmen „besetzt“, näher beschrieben werden. Angefangen bei den notwendigen Qualifikationen und persönlichen Voraussetzungen, Ausbildung, Studium, Social Skills und Fähigkeiten über das genaue Aufgabenfeld bis zu den Vor- und Nachteilen des Berufs, ist eine möglichst genaue Schilderung zu empfehlen. Eine persönliche Ausführung, ob sich die eigenen Vorstellungen mit dem tatsächlich Erlebten decken, kann für den Praktikanten ein fruchtbarer Rückblick und für den wissenschaftlichen Betreuer ebenfalls interessant sein. Diese kann aber, wenn der Verfasser des Berichts das Gefühl hat, sie füge sich dort besser ein, auch im Schlussteil/Fazit untergebracht werden.

Alltag

Hier soll der Arbeitsalltag so beschrieben werden, wie er im Normalfall abläuft. Als Grundlage muss dabei nicht ein konkreter, ausgesuchter Tag dienen, sondern eher ein „Durchschnitt“ aus den meisten, routinemäßig ablaufenden Arbeitstagen erstellt werden. Dieses Kapitel dient dazu, ein Gefühl von Arbeitsroutine zu vermitteln. So wird verdeutlicht, dass der Praktikant einen tatsächlichen Einblick in das Arbeitsleben erhalten und somit eine realistische Vorstellung davon hat, was eine Berufslaufbahn in dieser Branche für ihn bedeuten würde.

Ein ausgesuchter Tag

Während des Praktikums kann es immer zu einem besonderen Tag kommen, der sich von den anderen abhebt: Sei es, dass ein Großauftrag verarbeitet werden muss, der die gesamte Belegschaft in Panik versetzt, sei es, dass an einem ansonsten durchschnittlichen Arbeitstag alles schief läuft und Mitarbeiter und Chefs gleichermaßen gezwungen sind, ihre Fähigkeiten im Krisenmanagement unter Beweis zu stellen. Selbstverständlich kann man sich hier auch einen Tag aussuchen, an dem alles besonders glatt und erfolgreich verlaufen ist. In eine solche Beschreibung gehört vom Arbeitsbeginn bis zur Mittagspause und vom Ende der Mittagspause bis zum Feierabend alles hinein, was dem Praktikanten als erwähnenswert erscheint. Gerne können einzelne Abschnitte mit Uhrzeiten überschrieben werden.

Arbeitsgänge

Einen sehr wichtigen Teil im Praktikumsbericht nehmen Beschreibungen von Arbeitsvorgängen ein. Am Beispiel einer kleinen Druckerei könnte dies folgendermaßen aussehen: Der Praktikant fängt damit an, zu erläutern, wie ein Kunde einen Auftrag erteilt. Die verschiedenen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme (Anfrage per E-Mail, Telefon, persönliches Vorsprechen im Geschäft) werden erläutert. Beschrieben wird weiter, wie der Kunde über die Konditionen des Auftrages informiert wird (Preis pro Stück, Bearbeitungsdauer, Zahlungsmöglichkeiten etc.) Als nächster Schritt wird das eigentliche Drucken des gewünschten Dokuments näher beschrieben. Welche Maschinen sind zu bedienen, welche Programme müssen beherrscht werden, welche Druckoptionen gibt es? Schließlich wird der Druckvorgang selbst erläutert – Handgriffe, Dauer, mögliche Komplikationen. Geendet wird mit der Schilderung des Abschlusses des Auftrags.

Hier sollte keine falsche Scheu von einer genauen Schilderung abhalten. Durch eine exakte Beschreibung wird das Interesse an der Arbeit und am Lernen deutlich. Ebenso wird dem Leser des Praktikumsberichts klar, dass hier genau beobachtet wurde. Interesse und Verständnis, zwei der wichtigsten Komponenten eines Praktikums, sind somit unter Beweis gestellt.

Neben den Arbeitsgängen können auch wichtige Maschinen bzw. Utensilien, die im Arbeitsalltag häufig verwendet werden, genauer beschrieben werden. Dies eignet sich jedoch nicht für alle Unternehmen. Ein Praktikum in einer Redaktion verlangt zum Beispiel keine genauere Erläuterung des verwendeten Schreibprogramms. Hier kann stattdessen auf andere Aspekte eingegangen werden: die verschiedenen Arten der Recherche für Zeitungsartikel (online, in Bibliotheken, Meinungsumfragen, etc.) oder die Lösungsansätze für arbeitstypische Komplikationen – was tun, wenn die Deadline immer näher rückt?
Es ist für einen guten Praktikumsbericht also wichtig, die Kernelemente des Betriebs zu erkennen und herauszuarbeiten. Ob es sich dabei um Maschinen oder geistige Tätigkeiten handelt, ist nicht das Entscheidende. Es kommt darauf an, die Anforderungen und die möglichen Schwierigkeiten des Berufes eindeutig darzustellen. Dies zeigt einerseits, dass man verstanden hat, wo beim jeweiligen Berufsbild die Schwerpunkte liegen und andererseits, dass man in der Lage ist, das Gelernte mit eigenen Worten wiederzugeben.

Endteil und Fazit

Am Ende eines Praktikumsberichts sollte ein persönliches Fazit stehen. Hier kann vor allem erläutert werden, ob die Erwartungen des Praktikanten erfüllt wurden, sowohl von der Struktur des Praktikums, also seiner Einbeziehung ins Unternehmen her, als auch fachlich und inhaltlich. Interessante Fragestellungen betreffend die persönliche Komponente sind hier zum Beispiel:
„Habe ich mich gut aufgehoben gefühlt?“, „Ist das Berufsbild nach wie vor interessant für mich?“, „Wie ist der allgemeine Mehrwert meines Praktikums?“
Auf der sachlichen Ebene kann sich mit Folgendem auseinandergesetzt werden:
„Wie gut war meine Betreuung?“, „Wurde ich in Arbeitsvorgänge eingebunden?“, „Waren die an mich gestellten Forderungen angemessen?“

Anhang

Ein „Anhang“, beispielsweise mit Prospekten und anderen Werbe- und Informationsmitteln des Unternehmens, macht sich im Praktikumsbericht gut. Sie sollten aktuell und vom Betreuer im Betrieb freigegeben sein.

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